music minutae

Ein paar kleine Dinge zu Musik, die alle nichts eigenes lohnen, aber irgendwo will man’s ja lassen. Zum Beispiel:

Am Anfang von The Police – Roxanne klimpert am Anfang ein Piano und Sting lacht dazu. Bekannterweise ist dies ungeplant während der Aufnahme passiert, als sich Sting aus Versehen ans Piano gelehnt hat, und man hat’s dann halt dringelassen.

Was wäre wenn: In Tom Pettys Learning to fly hört man am Ende einen Vogel zwitschern, im Video dargestellt als ein Pfeifen Tom Pettys. Wäre es nicht drollig, wenn in Wahrheit ein Vogel ins Studio geflogen wäre und man sein Balzrufen ebenfalls „aus Jux“ drinbehalten hätte? Weil’s zum Lied passt? Nur so eine kleine Fantasie meinerseits.
Abstecher zu diesem Video. Es werden ja allerhand Situationen geschildert, in denen Tom Petty diverse erste Male mit Frauen zu tun hat. An einigen Stellen ist das Video vielleicht schlechter gealtert als Stacey’s Mom (still hot). Unter anderem gibt es eine Szene, in der eine schöne körperbemalte Frau auftaucht und ihn zu Drooogen verleitet.

Wer ist diese schöne Frau? Nun, jemand hat sich und dem Internet diese Frage gestellt, und sein etwas gruseliger Hilferuf erreichte wenige tausend Aufrufe. Einfach ein weiteres Zeugnis weirder… weirdness, wenn… sich nicht in den Kommentaren eben jene Frau gemeldet hätte!

Okay, tone it down, furiousflicks9581. Aber Glückwunsch.

Noch ein unvorhergesehener Ton: Im Muse-Song Madness hört man ein Geräusch, das ich nur als „ICQ-Geräusch“ bezeichnen kann. Im Video etwa bei Minute 2:06, auf dem Album bei etwa 1:40. Hätte ich dafür einen eigenen Beitrag schreiben sollen? Ja wohl kaum!

Eine meiner Lieblings-Geschichten, die ich in lockeren Gesprächen anbringe, ist die von Beatrice Harrison, einer britischen Cellistin, die in den 1920er Jahren auch deswegen berühmte wurde, weil beim Üben in ihrem Garten eine Nachtigall als Duettpartner hinzustieß und dies der BBC so gefallen hat, dass sie diese Sessions über Jahre hinweg im Radio ausstrahlte. Dem Vernehmen nach musste sogar eine Sendung während des zweiten Weltkriegs unterbrochen werden, weil man in der Liveübertragung britische Bomber hörte und man natürlich die Deutschen nicht vorwarnen wollte. Es gibt jedoch Aufruhr in der Nachtigall-Szene: So wurden im letzten Jahr Vorwürfe laut, dass zumindest die erste Ausstrahlung nur ein Fake war! Die BBC-Leute hätten so im Garten rumgetrampelt, dass es die Nachtigall verscheucht habe und so musste eine Nachtigall-Imitatorin namens Madame Saberon einspringen. Man hat diversen Ornithologen Aufnahmen vorgespielt und man war sich uneins. In den Folgejahren sei es aber mit rechten Dingen zugegangen. Es gibt allerdings auch eine ganz schlüssige Gegendarstellung, die fragliche Aufnahme sei zum Beispiel gar nicht die der ersten Session, davon gebe es überhaupt keine Aufzeichnungen mehr. Ich bin geneigt, die ursprüngliche Geschichte zu glauben. Weil sie schöner ist, ha.

Vögel und Radio: Kybersetzung-Torsten hat in einem Tweet (hahaha) mal auf eine Radiosendung aufmerksam gemacht, die in den 1930-1950er Jahren lief und in der Kanarienvögel, manchmal begleitet durch Instrumente, durch’s Programm zwitscherten. Davon gab es anscheinend so einige, und gesponsort wurden sie von Vogelfutterherstellern. Der Aufhänger war, dass diese Programme heimischen Kanarienvögeln das Singen beibringen sollten. Anzunehmen, dass dies halt ein halb-ernst gemeintes Werbeprogramm war. Näheres findet man hier.

Frage, was macht eigentlich Gwen???? Wer mit dem Disney-Club aufgewachsen ist, kam nicht um sie herum, auch wenn der große Hit natürlich dieses Duett mit David Hasselhoff war. Viel findet man nicht, aber witzig ist dieses Album, in dem einfach die Lieder der Disney-Club-Serien gesungen werden:

Unbedingter Anspieltipp ab Minute 13:15 ein recht unverhohlenes Werbelied zum damals neu eröffneten Euro Disneyland (überhaupt, wer sich wegen Antje Pieper alte Disney-Club-Sendungen anschaut wird staunen, was für eine dreiste Werbesendung das war). Im Euro-Disneyland-Song gibt es jedenfalls die sympathisch-bescheidene Zeile „Euro Disneyland – das soll so toll sein und ist nicht sehr weit“.

Hey, wenn ich noch mehr hyperfokussierte odds and ends aufschreiben soll, lasst es mich in den Kommentaren wissen (Call to Action).

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Frank Connection

Hier ist schon wieder so ein Zufall. Na langsam kristallisiert sich doch ein übergreifendes Thema im Blog heraus. Und zwar folgendes.

Im letzten Jahr war ich auf einem so genannten Bildungsurlaub in Potsdam, einfach zum Gucken. Dort kehrten wir (die meisten bereits in oder kurz vor der Rente, dann altersmäßig lange nichts, dann ich) in ein Lokal ein und aßen… keine Ahnung, das ist egal, wahrscheinlich Schnitzel. Rund ein Jahr später habe ich als letzter Mensch der Welt mit der Serie Jerks angefangen (man schaut Serien nicht, man „fängt sie an“), fand sie sehr lustig, und ich habe mich gefreut, einige Orte wiederzuerkennen. Richtig begeistert war ich, als in einer Szene Christian Ulmen und Fahri Yardim sogar am EXAKT SELBEN Tisch saßen wie ich damals auch!

Ich weiß, das ist schon krass, und das ist nicht mal der Zufall, den ich meine. Weil, gleich kommt’s. Gestern habe ich zum ersten Mal, seit ich Bremen wohne, die Regener-Verfilmung Neue Vahr Süd geguckt. Beim ersten Mal sehen freute ich mich über viel Bekanntes aus meiner Bundeswehrzeit, diesmal hatte ich aber noch einen ganz anderen Blick drauf, der Film wurde zu einem nicht geringen Teil in meinem Stadtteil gedreht, so dass ich auch hier viel wiedererkannte. Unter anderem saß Hauptfigur Frederick Lau ebenfalls am gleichen Platz wie ich auch schon (auch wenn es inzwischen ein Tresen und kein Tisch ist).

Und beide sind als Frank-Lehmann-Darsteller bekannt geworden! Ich fühlte mich „vom Typ her“ eh immer schon ein wenig Lehmann-mäßig, weil ich auch eher so durch’s Leben stolpere, und jetzt ist da diese Connection. Wir sind sowas wie die Lehmann Brothers.

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Summer of Pirates

Ich habe heute auf instagram dieses Bild gesehen:

Und was soll ich sagen, zufällig habe ich genau diese drei Bücher in diesem Jahr gelesen!

So lustig einfach. Was soll ich sagen, ich wollt’s nur festhalten. Außerdem trage ich auf jedem Bild ein anderes Paar Drei ???-Socken. Paar 1 gehört zu Riff der Haie. Passt doch!

Die Bücher habe ich gelesen, weil ich den vergangenen Sommer unter ein Motto stellen wollte, und ich habe mich für den „Summer of Pirates“ entschieden. In Moby Dick kommen Piraten nicht so richtig vor, aber wer will mich deswegen verklagen? Dafür habe ich außerdem noch die Verfilmung der Schatzinsel gesehen, das neue Monkey Island gespielt so wie auch das Piratenrollenspiel Pillars of Eternity: Deadfire.

Und jetzt ist schon wieder Winter.

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Die große Wurst

Was ich an meinem Beruf mit am meisten mag, sind vage Rechercheanfragen. Das meine ich nicht im Scherz, sondern es macht mir tatsächlich Spaß, anhand weniger Stichworte unter Verwendung aller mir zur Verfügung stehender Mittel (überraschend oft) das gesuchte Buch zu finden. Mit meinem über die Jahre erworbenem Geschick wäre ich bestimmt ein bereicherndes Mitglied der OSINT-Community und könnte Kriegsverbrechen aufklären.

Neulich war ich aber tatsächlich überfordert, als ich ein Bilderbuch suchen sollte mit den wenigen Parametern „Panorama und es kommen Tiere darin vor.“ Tiere kommen eigentlich in jedem Bilderbuch vor (außer diesen komischen französischen, die so abstrakt sind und z. B. die Geschichte eines Blattes im Herbst erzählen, die Art Bilderbuch, die vor allem den Erwachsenen gefallen soll). Trotzdem habe ich natürlich ein wenig rumgesucht und ein tolles Panorama-Bilderbuch gefunden, in dem es im weiteren Sinne um Tiere geht. Es handelt sich um das 1895 erschienene Werk „Die große Wurst“ von Lothar Meggendorfer.

Wikipedia weiß, dass Meggendorfer als einer der innovativsten Köpfe bei der Entwicklung der Pop-Up-Bilderbücher gilt, und wenn auch nicht der ursprüngliche Erfinder war, so doch zumindest die Kunst perfektionierte und viele neue Spielereien einführte. That’s the german engineering.
Ich erinnere mich außerdem dunkel, dass uns seine Satierezeitschrift Meggendorfer Blätter im Studium der Formalerschließung als Aufgabe gestellt wurde. Also: „Schreibe als Bibliothekar die Daten der Zeitschrift so auf, dass sie auch in hundert Jahren noch wiedergefunden wird, und zwar auch dann, wenn sie sich zwischendurch umbenennt“ etc. Das könnte ich heute nicht mehr. Ach und außerdem verleiht eine Movable Book Society (!) den Meggendorfer Prize for best Paper Engineering. Was es alles gibt.

Die große Wurst jedenfalls ist ein sehr lustiges Bilderbuch, das als Scan der Staatsbibliothek zu Berlin gelesen werden kann. (oder in Form von Bilddateien oder als pdf heruntergeladen – die Staatsbibliothek macht das gut.)

In Meggendorfers Wurst geht es um Grunde nur darum, dass aus allen umliegenden Dörfern um Königsberg genug Fleisch rangekarrt wird, um ein Fest mit einer großen Wurst zu feiern (und dem Brauer trotz seines schlechten Bieres ein kleines Geschäft zu ermöglichen).

Nun war ich aber neugierig, ob wir dieses Buch nicht zufällig selbst auch haben, als Teil einer Klassikersammlung, oder erwähnt in Sekundärliteratur oder sonst irgendwie. Was ich wiederum fand, war aber noch drolliger: Es gibt eine Episode der Schildbürgerstreiche der Augsburger Puppenkiste, die ebenso „Die große Wurst“ heißt, in jener die Wurst aus der Not ge… wurstet wird.
Auf den Stadtmauern Schildas wird Gras gefunden, und um die Befestigung zu retten, soll eine Kuh die Mauer hochgezogen werden, um das Gras wegzufressen. Leider geht dieses Vorhaben schief, und zwar so makaber, dass ich es mit dem Handy vom Fernseher abfotografiert habe:

„Erst erdrosselt, dann zerschellt“, wie der Stadtschreiber erzählt, und wenn nun die Stadt schon ungeschützt bleibt, so will man zumindest vorsorgen, indem man aus der Kuh eine Wurst macht, und am besten auch gleich noch ein paar Schweine dazupackt. Und so wird die Wurst größer und größer, so dass irgendwann die Stadt in zwei Hälfte geteilt ist, wie in dieser einen Schlumpfgeschichte, nur halt mit einer großen Wurst.

Die Mäuse fressen’s am Ende weg, es ist lustig anzusehen, daher empfehle ich jedem, einmal zur nächsten Bibliothek zu gehen und sich die DVD „Wir Schildbürger – Die komplette Serie“ auszuleihen.

Was ich aber noch sagen wollte ist, dass die Augsburger Puppenkiste ein aktuelles Kabarettprogramm hat, in dem man sich Figuren wie Scholz, Özdemir und Merz auch als hölzerne Figuren ansehen kann. Von den echten Politikern nicht zu unterscheiden 🙂 🙂 🙂 (Vorsicht Satire)

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San Dieguito

Vor rund einem Jahr nahm ich an der LuheCon teil, einem zweimal im Jahr stattfindenden Retro-Computer-Treffen von rund 50 Leuten, die, je nach Möglichkeit, alte Heimcomputer aller Art, Konsolen aus allen Generationen und sonstige tidbits der Hardwaregeschichte mitbringen. Es gab gemeinsames Zocken, Vorträge, Knabbereien und szenetypische social awkwardness. Ein Toller Tag!

Was es auch gab war ein kleiner Tisch mit Büchern, alten Zeitschriften und sonstigem Gekröse, das man sich mitnehmen konnte. Alte Spielezeitschriften lese ich ja immer gern. Meinem geschulten Bibliothekars-Auge entging jedoch nicht der Barcode auf einem ansonsten sehr unauffälligem Buch. Klar, dass es aus einer Bibliothek stammen musste:

Es handelt sich um Portraits in Silicon, einen erstmals 1987 erschienenen Titel, in dem Pioniere der IT-Geschichte portraitiert werden. Wer’s mag! Mein Interesse galt aber natürlich der Provenienz des Werks, und hier war ich doch überrascht:

Das Buch kommt ja aus *Stimme von Ruth Stephan in einer Heimatkomödie aus den 60ern, mit bewundernder Begeisterung* AMERIKA! Auch noch aus Kalifornien!

Ich wollte natürlich mehr wissen und mir diese Schule einmal anschauen. Das ist gar nicht so einfach, denn fast vierzig Jahre später hat sie einige Änderungen durchlaufen, außerdem gibt es im Bezirk natürlich viele andere Schulen. Es ist auch nicht länger nur eine High School, sondern die San Dieguito High School Academy. Einzige mir bekannte „notable alumni“ ist übrigens Schauspielerin/Model Emily Ratajkowski.

Richtig schwierig war es, etwas über die Schulbibliothek herauszufinden. Stellt sich raus, vor allem im Kontext von Schulen oder sonstigen Bildungseinrichtungen spricht man oft gar nicht mehr von libraries, sondern von learning commons. Dies deshalb, weil man nicht nur Medien anbietet, sondern viel allgemeiner ein Lernort ist mit Workshops, Maker Spaces, Kollaborationsmöglichkeiten, Kursen etc. Das Modell ist nicht anders als das, das in Deutschland auch gerade umgesetzt wird, nur haben wir soweit ich weiß den Namen Bibliothek noch nicht über Bord geschmissen. Mein mittel-altes Herz möchte dies auch gar nicht.

Ich wollte es mir natürlich auch nicht nehmen lassen, meine KollegInnen vor Ort über diesen netten Fund zu informieren. Auch hier habe ich keinen librarian gefunden, sondern einen learning commons technician, was wohl am ehesten unserem FAMI entspricht. Sie hat sich sehr gefreut:

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McAnon

Ich weiß jetzt, warum Grimace gutherzig ist und nur zwei Arme hat. Aber der Reihe nach.

Ein Blog, dem ich gerne folge ist Awful Library Books. Bibliothekare aller Welt (ok, der USA) reichen alte Bücher ein, die sie gerade aussortiert haben und es wird diskutiert, warum sie guten Gewissens aus dem Bestand geschmissen wurden. Manchmal ist darunter auch „graue Literatur“, damit meint man z. B. Gebrauchsanweisungen, Flyer, Telefonbücher und dergleichen mehr. In einem aktuellen Eintrag geht es um das McDonald Land Specification Manual. Eine Anleitung, in der alle McDonald’s-Figuren und auch das McDonald-Land aufgeführt werden mit Hinweisen, wie diese für Marketing-Zwecke einzusetzen sind.

Eine vollständige Version des Booklets von 1975 findet man auf Showbizpizza.

Auch auf reddit gibt es eine kleine Diskussion zu dem Flyer und es wird auch darauf eingegangen, dass Mayor McCheese einem Rechtsstreit zum Opfer fiel.

Der Rechtsstreit kann hier nachgelesen werden und ist eine gemeine Geschichte: Die Puppenfirma Sid & Marty Krofft wurde von einer Werbefirma damit beauftragt, Figuren für McDonald’s zu entwerfen und erhielt später die Nachricht, dass die Kampagne eingestellt wurde. In Wirklichkeit hat aber die Werbefirma den Auftrag erhalten und hat nun Personal der Puppenfirma abgeworben und die Ideen gleich mit.

Der Rechtsstreit ging so aus, dass viele Figuren des McDonaldlands wieder eingemampft, äh, eingestampft wurden (McRIP Mayor McCheese), auch wenn das McDonaldland weitgehend erhalten wurde.

Echte McDonald’s-Heads wissen, dass fan favourite Grimace, dieser lila Blob, ursprünglich eine böse Figur mit mehreren Armen war, die er nutzte, um möglichst viele Milchshakes an sich zu reißen („my milkshake brings Grimace to my yard“ – Kelis)

Zu seinem Sinneswandel findet man gar nicht so viel. Das McDonald’s-Fanwiki schreibt nur:

„Originally, Grimace was the „Evil Grimace“, with two pairs of arms with which to steal milkshakes. After that first campaign, the character was revised to be one of the „good guys“, and his number of arms was reduced by two.“

Die offizielle Version ist wohl, dass Grimace (der übrigens eine Geschmacksknospe darstellen soll) den Kindern zu viel Angst gemacht hat:

„Grimace was eventually given a makeover at the corporate level, so they lopped off two of his four arms and decided that he’d be a good guy instead. Roy T. Bergold Jr., who previously served as McDonald’s vice-president of advertising, said that the OG version of Grimace had a tendency to inadvertently scare kids. „The original Grimace was scaly, mean-looking, had four arms, and had no charm whatsoever,“ he told QSR in 2012. „We changed him to a soft, plush, two-armed blob of a sweetheart who only wanted McDonald’s milkshakes and to hang out with Ronald.“

ICH aber glaube, dass Grimaces Revision ebenfalls auf den Rechtsstreit rückzuführen ist. In einer Fußnote der Gerichtsentscheidung heißt es nämlich:

„The characters are also similar. Both lands are governed by mayors who have disproportionately large round heads dominated by long wide mouths. They are assisted by „Keystone cop“ characters. Both lands feature strikingly similar crazy scientists and a multi-armed evil creature.“

Und während man den Bürgermeister und den Professor ganz von der Karte gestrichen hat, durfte die multi-armed evil creature weiterexistieren, in dem man ihr einige Arme entfernte und sie zu einer liebevollen Figur umdeutete. Ich frage mich, wer hier auf welcher Manager-Ebene intervenierte, um Grimace nicht gänzlich dem Vergessen anheim fallen zu lassen. Case closed.

Dieser Eintrag mag „all over the place“ erscheinen, aber das gilt ja auch für McDonald’s.

Als Rausschmeißer gibt es noch dieses Lied, das ein Jahr vor dem „Einfach gut“-Werbespot erschien:

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Die Liebenden

Wir waren auf dem Flohmarkt, weil der Flohmarkt ein guter Ort ist, um einander kennenzulernen. Kennengelernt haben wir aber noch ganz andere Menschen. An einem dieser Haushaltsauflösungstische, auf denen Kartons mit alten Postkarten, Fotos und Briefen stehen, zog ich wahllos einen der alten Briefe heraus und las diesen vor. Darin stand, adressiert an eine Straße in Bremen-Walle, folgendes:

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(unleserlich), den 12. Okt. 1962

Mein liebes Büblein.

Du hast sicher schon heute auf einen Brief von mir gewartet. Leider war es mir nicht mehr möglich gestern. Abends gehen wir immer noch zur Predigt. Es gefällt mir nur mittelmäßig.
Heute hat Mama Geburtstag. Fam. (unleserlich) war schon zur Gratulation da. In ein paar Jahren wird sie schon 70 Jahre alt. Man kann es sich kaum vorstellen. Früher war eine 70jährige für mich eine alte Frau.
Ja, mein Büblein, und nun zu Dir. Du schreibst ja so verzweifelt. Wie kannst Du annehmen, daß wir dich deswegen verurteilen, wenn Dein Bruder gefehlt hat. Würdest Du mich denn umgekehrt nicht mehr ansehen, wenn einer meiner Geschwister das gewesen wär?

Übrigens weiß das doch nur unsere Mutter und ich. Und Du hast bestimmt Verständnis dafür, weil ihre Schwester früher vor der Ehe auch schon ein Kind hatte.
Aber findest Du nicht auch, daß das für uns eine Warnung sein muß. Sind die beiden denn schlechter wie wir? Doch höchstens schwächer in einem gefährlichen Augenblick.
Oft mache ich mir die schwersten Vorwürfe und dann verwünsche ich die Hand, die den kl. Kollegen berührt hat. Du hast einmal zu mir gesagt, ich sei Dein Schutzengel, das bin ich doch aber nicht, wenn ich Dich zur Sünde verführe. Ach Büblein, ich möchte weinen, wenn ich darüber nachdenke. Wir haben uns doch lieb und wollen uns doch nicht gegenseitig ins Unglück stürzen. Wenn wir aber beide nicht aufhören uns so zu lieben, wird es eines Tages der Fall sein. Dann würdest Du mir das ein Leben lang zum Vorwurf machen, wenn ich nicht die stärkere gewesen wäre, und Du hättest Recht damit.

Mädchen müssen stärker sein, weil Männer eben anders veranlagt sind. Seit Mutter mir das von den beiden erzählt hat, ist mir das so erschreckend zum Bewußtsein gekommen.
Ich habe bestimmt genau so oft seitdem an die beiden gedacht wie Du. Ich möchte nicht mehr leben, wenn uns beiden das passiert (unleserlich)
Oft falle ich auf den Knien vor die Mutter Gottes hin und bitte sie, daß sie ganz besonders auf uns beide aufpasst. Und wie oft bin ich schon sonntags zur hl. Kommunion gegangen und habe all die Gnaden für unsere Reinheit aufgeopfert. Wenn ich für mich den Segen erflehe, dann schließe ich Dich immer mit ein.

Ist das nicht schön, daß wir immer so füreinander beten. Da muss doch die hl. Mutter Gottes uns erhören.
Büblein denk doch mal in Ruhe darüber nach, aber denke nicht, es ist nicht so schlimm wie Gott das geschrieben hat. Wenn wir jetzt nicht aufhören mit dieser leidenschaftlichen Liebe, dann genügt uns das eines Tage nicht mehr, dann verlangt der Körper immer mehr, und dann ist das Unglück da.
Und ewig müßte ich mich schämen vor Deiner Mutter. Sie ist so eine feine Frau und hat soviel Vertrauen zu Dir.

So, Büblein, das war kein feiner Brief aber ich mußte Dir das sagen und es ist bestimmt so herzlich gemeint, als wenn ich Dir sage Büblein, Du bist ganz ganz lieb.

Mit vielen, vielen Küssen bleibe ich Deine kl. (unleserlich)
tschüss Büblein

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Favourite Girl & Favorite Girl

Hier ist ein witziger Zufall. Vor einigen Tagen habe ich mich wie so oft gefragt, was eigentlich aus der Anfang der Nullerjahre halbwegs bekannten Poprock-Band Nova International wurde. Interessanterweise haben sie ihr Produktportfolio lateral diversifiziert und machen jetzt in Lebensmittel-Im- und Export!

Und das nur wenige Straßen von mir entfernt. Ach ja, ich wohne jetzt schon einige Jahre in Bremen und habe davor ein paar Jahre in Eutin gewohnt. Lange Geschichte, ganz vergessen zu bloggen.

Spaß beiseite 😉 😉 😉 Der eigentliche Zufall kommt nämlich jetzt. Der große Hit von Nova International war die tolle Nummer Favourite Girl:

Bitte achtet ab Minute 2:10 auf das awkwarde Schauspiel des Gitarristen. Ihm wurde wohl gesagt, er solle bitte nicht in die Kamera schauen, und er gibt sich alle Mühe!

2018 hat nun ein amerikanischer Rapper namens International Nova (!) einen Song namens Favorite Girl (!!) veröffentlicht! Ich behaupte selbstbewusst, dass dieses unwahrscheinliche Ereignis ohne mein Zutun von der Weltöffentlichkeit gänzlich unbemerkt geblieben wäre.

Was wurde denn nun wirklich aus der Band? Es gibt sie nicht mehr. Frontmann Michael Kamm wurde Komponist und hat unter anderem auch für die Direktbank ING DiBa musiziert. Die Chance ist > 0, dass er für den Jingle „diba, diba doo“ verantwortlich ist. Das wäre dann wohl sein größter Hit.

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Treffen sich Krautrock und Kommunismus

„I’m escaping to the one place that hasn’t been corrupted by capitalism – SPACE!“ – Tim Curry, Command & Conquer Red Alert 3

„We tried very hard not to be anglophonic and not to be german. So, space is one solution.“ – John Weinzierl, Amon Düül II

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[NSFW] Not the Droids I’m looking for

In seiner regelmäßigen Kolumne That Dumb Industry greift Shamus Young  ein Problem aus der erweiterten Spieleindustrie auf, mit dem diese sich ins Knie f-schießt. Aktuell geht es um Match 3-Spiele á la Bejeweled, die für kurzweiligen Spaß ganz gut sind, aber eben auch einige grundsätzliche Probleme haben: hoher Zufallsfaktor, keine Taktik, allgemeine DUMMHEIT.

Es ist dann natürlich schön, wenn es eine Firma gibt, die das Spielkonzept umkrempelt, mit allerlei cleveren Ideen anfüttert, ein kleines Meta-RPG hinzufügt und – es in hinter einem Manga-Erotik-Date-Spiel versteckt? Oh…

HuniePop is a game where you play as a loveless virgin. You can be a male or female, but since you never appear on-screen and all the ladies are player-sexual the choice is kind of abstract. Your goal is to have sex with a bunch of different anime girls by taking them on dates. These dates take the form of rounds of Match-3.

I don’t have a problem with these games and I certainly don’t look down on people who play them, but this really isn’t my thing. I’m a 46 year old man who’s been married since 1996. I’m actually really uncomfortable playing a game where you hit on all of these girls that look… much younger than 46.

Und ich komm drauf, weil das früher auch schon so war! Als Kind habe ich sehr gerne ein Puzzle-Spiel gespielt, bei dem man auf einem Kachelfeld horizontal eine Nummer aufdecken musste, und der Gegenspieler, bzw. der Computer, von dort aus vertikal ebenso. Der mit der höheren Summe gewann, logisch ne?
„Problem“ war schon damals, dass dieses Spiel Blue Angel 69 (die Sexzahl) hieß und unter dem Nummernfeld nach und nach ein sexy Roboter aufgedeckt wurde:

Es wurde später nicht besser, als im Nachfolger Sexy Droids die Roboter schlicht fleischfarben wurden:

Und weil ich dieses Spiel an sich wirklich sehr mochte, hatte ich auch in Jugendjahren eine aktuellere Version auf dem Rechner – Penthouse Hot Numbers. Achtung: hier gab es dann echte women of 256 colors, die aber selbst von Youtube als wohl ok eingestuft werden.

Zwar kam ich mir damals wie der größte Hacker vor, als ich die bilder unverschlüsselt einfach so im Spieleordner entdeckt habe, weswegen ich noch viele herzliche Erinnerungen an sie habe. Nichtsdestotrotz könnte ich heute darauf verzichten – das Spiel, so simpel es auch ist, würde mir trotzdem mal wieder gefallen. Aber es scheint derzeit keine aktuelle, jugendfreie Version zu geben. Oder? Schreibt’s in die Kommis blabla.

 

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