Schillereiche

Als eines von ungefähr noch drei verbliebenen Wald- und Wiesenblogs Deutschlands, bei denen jeder Eintrag dem Inhalt eines Überraschungseis für Jungs UND Mädchen gleicht, wird es doch auch irgendwann einmal Zeit, etwas wald- und wiesiges zu machen. Es stimmt schon, Spreeblick zu verlinken ist ja soooo 2006, aber Johnny hat nun einmal den Aufruf gestartet, nicht mehr jeden interessanten Link auf Facebook zu vergraben, wo er nach einem Tag auf nimmerdar verschwindet, oder auf Twitter, wo jeder Linktipp mit diesem furchtbaren, furchtbaren Wort „Lesebefehl!“ versehen wird. In diesem Sinne soll hier mal ein Blog vorgestellt werden, welches sich gänzlich frei von jugendlich-trendig-ironischem Hipstergehabe und ohne Instagramgefiltere (ich tu’s ja selbst) schönen Landschaften in und um Stuttgart widmet.

Also, wald- und wiesiges. Ich bin kein ausgewiesener Wandersmann, habe mir in den letzten Jahren aber den ausgedehnten Spaziergang angewöhnt, und auch wenn unser „WG-Wandertag“ derzeit in der Winterpause steckt, gehe ich lieber vier Bahnstationen zu Fuß als… als… vier Bahnstationen mit der Bahn zu fahren. Und wer auch noch den letzten grünen Winkel Stuttgarts erleben möchte (und derer gibt es viele), kommt wahrscheinlich um folgendes Blog nicht herum:

Wege in der Region Stuttgart – Entdeckungsreise zu Fuß durch eine der schönsten Stadtlandschaften Deutschlands

In unregelmäßigen Abständen, aber sehr beständig, werden hier alle erdenklichen offiziellen Wanderwege, dichtbewachsenen Trampfelpfade, Winzbäche und Aussichtspunkte vorgestellt. Manchmal gibt es einen historischen Abriss, immer aber eine Anfahrtsbeschreibung und praktisch nie Kommentare. Das ist einerseits sehr schade, weil wirklich viel Mühe drin steckt, andererseits aber auch toll, weil es die Ruhe, die dieses Blog ausstrahlt, noch einmal unterstreicht. Und zwar doppelt.

Besonders habe ich mich gefreut, dass just an meinem Geburtstag vor einigen Tagen ein Eintrag über einen Aussichtspunkt erschien, an dem ich tatsächlich immer mal wieder bin, weil er direkt nebenan (und ein paar tausend Treppenstufen aufwärts) liegt: Die Schillereiche. Wer dem Link folgt, erhält einen guten Eindruck von dem Reiz, den dieser Punkt ausmacht. Mein Mitbewohner schwört darauf, dass man von der Schillereiche einen guten Blick auf den zweiten Aussichtspunkt hat, den wir gerne ansteuern, die Karlshöhe. Er zeigt dann immer grob auf einen Wald und sagt „da bei dem Baum“. Egal. In jenem Blogeintrag rührt mich jedenfalls das Foto einer einsamen Bank (haha, samen bank) mit der Beschriftung „Namenloser Aussichtspunkt an der Wernhaldenstraße in der Nähe der Schillereiche“. Ein Gedenksatz dem namenlosen Aussichtspunkt. Vielleicht werde ich bei meinem nächsten Spaziergang gezielt diese Bank aufsuchen, mich niedersetzen, meinen Blick schweifen lassen und mir einen passenden Namen ausdenken. „Blick auf die Sparkasse“ o. ä. Es ist übrigens ein angelernter Reflex, dass ich von jedem Aussichtspunkt, den ich besuche, zuerst nach dem SWR-Gebäude suche, ob nun hier oder in Flensburg. Leider sieht man das Gebäude von der Schillereiche aus nicht.

In dem Sinne nicht nur ein Blog-, sondern auch ein Spaziertipp. Denn Körper und Geist gehen Hand in Hand into promiseland.

"Schatten werfen keine Schatten" - Deine Worte waren mir lange im Gedächtnis.

„Schatten werfen keine Schatten“ – Deine Worte waren mir lange im Gedächtnis.

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Eine Antwort zu Schillereiche

  1. Der Bernd, der lauert. schreibt:

    Lahmer Blog, ich langweilierte mich hart!

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