Fast Food Nation

Ich war am letzten Wochenende zum ersten Mal in meinem Leben in den US of A (einen Bericht dazu gibt es hier) und natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, mir viele der gastronomischen Höhepunkte zu gönnen, die wir in Deutschland nur aus Film und Fernsehen kennen. Hier also eine kleine Fresskritik:

Freitag, 16. März

Grenzübergang Laredo
Fanta Strawberry

Zu den Annehmlichkeiten der Grenzstation in Laredo gehören die Cola-Automaten, an denen man während der drei Stunden in der Warteschlange für die Einreiseerlaubnis für Illegale, äh, Mexikaner unweigerlich vorbei kommt. Da mir Red Flash eher wie ein Energy-Drink vorkam (was allerdings nicht stimmt), fiel die Wahl auf Fanta Strawberry. Und zu meiner Überraschung schmeckt es nicht so schlimm, wie man erwarten könnte. Allerdings ist es auch nicht gerade lecker. Am ehesten könnte man es vielleicht mit nahezu geschmacksneutralem Zuckerwasser vergleichen.
Pro: Eine einzige 20-oz.-Flasche (etwas mehr als ein halber Liter) deckt bereits 27% des täglichen Bedarfs an Kohlenhydraten!

Great Wraps
Philly Cheesesteak Sub
Idaho Kurly Fries
Sprite

Für $8.53 (tax included) gab es mit dem Philly Cheesesteak einen Klassiker der amerikanischen Küche im Food Court der Rivercenter Mall in San Antonio. Erst ist man etwas enttäuscht ob der Portionsgröße (wo sind die legendären amerikanischen XXXXXL-Größen?), aber der Geschmack entschädigt für alles! Nur die Idaho Kurly Fries können nicht so ganz mithalten, entschädigen dafür aber wenigstens mit der Tatsache, aus richtigen Kartoffeln geschnitten (oder aus verdammt gutem Kartoffelimitat zusammengeklebt) worden zu sein.
Pro: Auch wenn es nach wenig aussieht, so ist das Philly Cheesesteak Sub genau das richtige, um den Hunger nachhaltig zu stillen.

The Cove
09er Burger
Classic Fries
Shiner Black

Keine Kette, aber dafür bestimmt einer der originellsten Plätze, an denen ich jemals gegessen habe. Neben dem Restaurant gibt es noch eine Kneipe, eine Tankstelle, eine Waschstraße und einen Münzwaschsalon auf dem Gelände, zwischen denen die Tische unter freiem Himmel aufgestellt sind. Der 09er Burger ist zudem der wahrscheinlich beste Burger, den ich jemals gegessen habe: beef patty, Ziegenkäse, gebratene Paprika, Pesto. Der Burger ist ein Hochgenuss, die Pommes dagegen einmal mehr nur Sättigungsbeilage. Zu haben ist das Ganze für $10.81, tax included.
Pro: Anstatt der üblichen Softdrinks kann man sich auch an der Bar ein Bier holen – natürlich nicht die bekannten Wässerchen, sondern von lokalen texanischen Brauereien wie Shiner.

Samstag, 17. März

Liberty House
Orangeade

In diesem Restaurant in San Antonios King William District gibt es u.a. leckere selbstgemachte (und vor allem nicht zu süße) Orangeade. Außerdem so viel Wasser wie man möchte.

Blue Star Brewery
Chicken Fried Chicken
Coleslaw
Mashed Potatoes
Barnstormer

Wenn ich schon nicht dazu komme, ein Chicken Fried Steak zu probieren, dann wenigstens ein Chicken Fried Chicken. Dazu gibt es mit Coleslaw den typischen amerikanischen Weißkohlsalat (den man unbedingt einmal probieren sollte) und außerdem Kartoffelbrei. Insgesamt kostet das $10.10 ohne tax. Da die Blue Star Brewery, wie der Name es bereits andeutet, eine Hausbrauerei ist, gibt es natürlich auch Bier – in meinem Fall Barnstormer, angeblich ein Pilsener; ich schätze aber mal, dass es eher ein Helles war…
Pro: Man sitzt gemütlich am südlichen San Antonio River und muss trotzdem nicht fürchten, von den Touristenmassen tot gewalzt zu werden.

Krispy Kreme Doughnuts
Original Glazed
Chocolate Iced Custard Filled
Glazed Chocolate Cake

Für nur $1.98 gibt es zwei Donuts sowie den Original Glazed gleich noch gratis und frisch aus dem Ofen obendrauf!
Pro: Schmeckt besser als Dunkin‘ Donuts – viel besser!

Sonntag, 18. März

Bourbon Street Cajun Grill
Meat with mixed vegetables
Bourbon chicken
Lo mei noodles
Mountain Dew

Mehr asiatisch als cajun, aber dennoch gibt es anständiges Essen in großen Portionen – zu groß, da das Essen viel zu reichhaltig ist. Dafür sind die Soßen deutlich besser als diese seltsamen süßlichen Barbecue-Soßen, die man in Texas genauso über das Fleisch hätte kippen können. Zusammen mit der Flasche Mountain Dew, einer giftgrünen, aber weniger süßen Sprite-Alternative, kostet das ganze $9.17 (tax included).
Pro: Das Hühnchen wird irgendwie so zubereitet, dass man das Gefühl hat, wirkliches organisches Hühnerfleisch anstatt simplen Pressfleisch zu essen.

Wendy’s
Crispy Chicken Sandwich
Fries with Sea Salt
Root Beer

Die ewige Nummer Drei der amerikanischen Burger-Ketten hat gerade Burger King überholt und ist somit zur Nummer Zwei aufgestiegen. Ich würde sagen: Zu Recht! Der Burger und die Fritten schmecken sogar noch kalt. Außerdem gibt es hier die ersten Pommes, die man tatsächlich gerne isst. Ein Fall für sich ist das Root Beer: Man muss sich das ganze geschmacklich wie ein in Malzbier aufgelöstes Kaugummi vorstellen. Also eine Erfahrung, auf die man ruhig auch einmal verzichten könnte. Allerdings gewöhnt man sich erstaunlich schnell an den abartigen Geschmack. Und noch einen Vorteil gibt es: Im Gegensatz zu den meisten Softdrinks löscht Root Beer den Durst anstatt ihn zu verschlimmern!
Pro: Wendy’s bietet als wohl einzige Fast-Food-Kette standardmäßig Small als Combo-Größe an. Meine Bestellung kostet so $7.13 (tax included).

Für Zwischendurch:

  • Peanut Butter Sandwiches
  • Doritos Nacho Cheese
  • M&M’s Peanut Butter
  • Mountain Dew

Leider nicht ausprobiert:

Fazit:
Warum zum Teufel kommt immer nur das ganze Gelumpe, das keine Sau braucht (z.B. KFC, Subway, Starbucks), zu uns, obwohl es in den USA doch so viel geilere Ketten gibt? Liebe Manager von Wendy’s, Carl’s Jr. und Krispy Kreme – fasst euch ein Herz und kommt endlich nach Deutschland!

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6 Antworten zu Fast Food Nation

  1. bullion schreibt:

    Schön auch immer die Kalorienangaben in den Speisekarten…

  2. MuGo schreibt:

    Persönlich finde ich die Low-Carb-Burger besser: Einfach das (ach so nahrhafte) Brötchen weglassen und schon wird man nicht mehr fett!

  3. Sebastian schreibt:

    Vor einer Weile habe ich mal Root Beer mit Vanillearoma getrunken. Das war das erste mal, dass ich ein Getränk nach einem Schluck weggeschmissen habe.

    Und außerdem ist mein Supermarkt hier ein bisschen weiter weg. Ich hatte mir vorgenommen, dieses Wochenende nicht einkaufen zu gehen. Ein paar Suppen habe ich noch da, Brot, Cornflakes. Ich dachte, sparst Du halt ein wenig Weg und Geld. Aber nach dem Appetizer muss ich mir jetzt doch noch was leckeres kaufen.

  4. MuGo schreibt:

    Hm, also Flensburg erschien mir bisher nicht als eine Stadt, wo man etwas Leckeres bekommen könnte. Ich glaube, die Stadt leidet darunter, dass sie für mich „fast schon Dänemark“ ist. Und das heißt natürlich auch „fast schon dänisches Essen“. Und glaubt mir, wenn es für mich ein Land gibt, dass als Synonym für „Essen, dass ironisch gemeint sein muss, weil es einfach nur abartig ist“ steht, dann ist es Dänemark!

  5. Sebastian schreibt:

    Was ich schon vermisse sind Maultaschen. Neulich wollte ich mir Hot Dogs zubereiten (weil hey) und habe vergessen, dass es hier natürlich auch überall dänische Remoulade gibt. Stattdessen habe ich mir die normale deutsche geholt, die jetzt bestimmt ein halbes Jahr braucht, bis sie aufgebraucht ist. Da bin ich also in Flensburg und kann nichtmal dänische Hot Dogs essen.

    Immerhin, ich hielt die amerikanische Küche immer für sehr oberflächlich, aber vielleicht ist sie ja doch vielfältiger. Ich frage mich aber immer noch, was die amerikanische Mittelschicht ganz normal zu Mittag isst, wenn sie von der Arbeit kommt.

  6. MuGo schreibt:

    Oh, sorry, hab mich verlesen. Ich weiß zwar Bescheid, was Mexikaner so essen, aber bei Amis bin ich auch nicht schlauer als du. Aber Coleslaw spielt definitiv eine Rolle, dass weiß ich jetzt.

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