Es wird zu einer kleinen Tradition, dass ich in meinen Beiträgen erstmal Twitter scheisse finde bevor ich zum eigentlichen Thema komme. Man trug schon an mich heran, dass ich den Account doch einfach löschen soll, aber das geht nicht, das geht nicht wegen meiner Neurose: Ich habe Angst, etwas zu verpassen. Es ist furchtbar, wenn ich etwas anfange, kann ich damit nicht mehr aufhören (darum fange ich meistens ja garnichts erst an), und deswegen habe ich gefühlt 2000 Blogs im Feed und da wo es geht auch die Kommentare. In den Kommentaren steigt ja meist die richtige Party, ich kann nur jedem empfehlen, sich meinen Kommentarfeed zu abonnieren, lohnt sich total. Die Angst, etwas zu verpassen, ist sehr ernstzunehmen, viel ernster jedenfalls als Prokrastination, weil sie vielmehr bindet und weniger Freiräume lässt. Ich werde zwar jeden Tag schlauer und schlauer, aber das Wissen lässt sich nicht anwenden, weil’s unnützes Wissen ist, weil man eben auf zuvielen Baustellen gleichzeitig tanzt (wer tanzt eigentlich auf Baustellen? Irgendwas bringe ich da doch wieder durcheinander).
Aber es ist ein Fortschritt zu verzeichnen. Ich fange an, wahllos Leute zu entfollowen, so wie ich sie früher wahllos geaddet habe, weil sie irgendwo verlinkt wurden. Ich hatte schon 80 Leute auf meiner Liste, als mir auffiel, dass die meisten davon Trottel sind, darum werden das jetzt weniger. Als erstes kamen jetzt die an die Reihe, die immer nur erzählt haben, dass sie grade von einem Meeting kommen und jetzt noch schick essen gehen oder sich etwas kochen, von dem ich noch nie etwas gehört habe, ganz furchtbar, das alles. Oder die in jedem zweiten Tweet erzählen, wie scheisse doch Lafontaine ist und sowas, das kann ja alles sein, aber da brauch ich keinen Sixtus für, der mich mit sowas langweilt. Weg, weg, weg.
Das oben beschriebene Krankheitsbild habe ich mir eben ausgedacht und ich nenne es Sultaphobie, die Angst vor Dummheit (ich hatte nie latein, eben „dumm“ nachgeschlagen, keine Ahnung ob das stimmt), sie ist einhergehend mit Korrelationsängsten wie der vor sozialem Abstieg, Scham, gesellschaftlichem Ausschluss, Isolation von der Leistungsgesellschaft, in die man aber doch eigentlich garnicht will. Therapie: noch unbekannt.
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Aber es gibt auch schöne Dinge in der Welt, und die möchte ich euch nicht vorenthalten. Zum einen lese ich grade ein sehr gutes Buch, das ich nur empfehlen kann. Simon Borowiak – Wer Wem Wen ist ein ziemlich kurzer aber schöner Roman über eine einen Ausflug einer kleinen Gruppe in eine Berghütte. Mir fällt kein passendes Attribut ein, um das Buch zu beschreiben, die Geschichte wiederzugeben ist eher sinnlos. Man könnte es am ehesten… „österreichisch“ nennen. Es ist dieser etwas zynische und lakonische Humor, der dass Buch auszeichnet, bei dem man auch über Depressionen lachen kann. Wer Josef Harder mag, wird auch dieses Buch mögen.
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Nach langer Abstinenz spiele ich mal wieder Trackmania und ich möchte euch anraten, es mir gleich zu tun. Das Spiel sieht auch auf schwachen Rechnern gut aus, ist schnell und vor allem für lau zu haben. Die Version ist natürlich abgespeckt, bietet aber auch schon eine Menge wie vor allem den Onlinemodus, mit dem man gegen die ganze Welt spielen und sich auf Ranglisten behaupten kann, die unterteilt sind in Welt, Land, Stadt. Anfangs kommt man hier noch schnell voran, springt gerne mal 20.000 Plätze nach vorne, wenn man eine Medaille sammelt, aber je weiter man kommt, desto mehr Cracks gibt es natürlich.
Wie das Spiel aussieht, kann man sich schon mal bei Frank angucken, der sich einen Weltrekord ergaunert hat 😉
Und wer mich adden möchte, möge bitte nach spiros81 suchen, zum direkten Vergleich.
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spiros81 heisse ich eigentlich überall, und das kam so: Als kleiner Steppke hatte ich eine Klassenkameradin, mit der ich mich sehr gut verstand. Sie war Griechin und sagte mir eines Tages, auf griechisch würde ich wohl Spiros heissen. Das fand ich gut und mein Vater auch und das hat sich irgendwie verselbständigt, dass er mich jahrelang Spiros nannte. Dann kam ich ins Internet und brauchte einen coolen Nick, denn wenn man neu im Internet ist, braucht man einen coolen Nick. ich wollte mich dann Spiros nennen, aber der war schon vergeben bei gmx, also nahm ich die naheliegendste Lösung, die irgendwie JEEEEEEDEEEEER nimmt, nämlich sein Geburtsjahr hintendranzuhängen, was auch geklappt hat. Das ist irgendwie lame, aber immer noch besser und vor allem durchdachter als die Experten, die hinter ihren Nick ihr Alter angeben.
Daher kommt dein überrall verwendeter Nick also … Endlich kann ich beruhigt schlafen ohne die Nacht durchgrübeln zu müssen , wer oder was ein Spiros ist . Danke !
Wegen Trackmania: Schaut euch mal http://tmnforever.tm-exchange.com an. Da kann Steffi ihre Tracks hoch- und jeder auf der Welt runterladen. Ferner kann man dort auch zu jeder Strecke sein bestes Replay einsenden, so dass man schon fast so ’ne Art globale Rangliste hat wie bei TM United. Hier ist übrigens meine: Saumagen2000.
Argh: Ich wurde schon geschlagen. Auf meiner eigenen Strecke! Äh, egal. Man kann auf tm-exchange übrigens auch gegen das Replay anderen Fahrer antreten, wenn man auf das winzige rote Symbol vor dem Nickname klickt. Hatte ich vergessen zu erwähnen. Wird langsam mal Zeit für einen epischen 1000ff-Post über Trackmania.
Also entweder kannst du dein Wörterbuch wegschmeißen, oder du hast einen kleinen Tippfehler gemacht. „Stultus“ mit einem „t“ nach dem „S“ müsste es richtig heißen. Und eventuell ists noch besser, wenn du das Nomen nimmst, also „Stultitia“. Stultitiaphobie vielleicht? Auch wenn sich dieser Latein-Altgriechisch-Mix irgendwie komisch anhört. 😉 Aber egal, darum gehts ja gar nicht.
Hm, ich hab auch mal ne ganze Zeit lang Trackmania gespielt, hab sogar auf einer Strecke immerhin den Deutschlandrekord gehalten (inzwischen leider nicht mehr), zur Zeit bin ich da aber irgendwie raus. Sobald ichs mal wieder installiere, werd ich an dich denken und dich mal adden. 🙂
Zu Twitter: Jup, kommt sehr viel rauschen durch, aber fürs Blog bringt es wirklich was, da kommen immer mal ein paar Leutchen daher.
du bist nicht frei!
Ich weiss 😦
Wer ist das schon?
ist das etwa eine pauschalausrede? die anderen interessieren doch dabei nicht. jeder kann, nein muss, für seine freiheit kämpfen. das ist die wahre revolution (achtung pathos!).
Heute…. ist unser – INDEPENDENCE DAY!
Nein, das ist kein Independence Day, das ist – SPARTAAAAA!