Ein paar Tage Urlaub in Lübeck waren angesagt, eine knappe Woche der Erholung und Auffrischung sozialer Kontakte, viele Bilder wollte ich knippsen, da sich vor allem Kücknitz im steten Wandel befindet, sich aber dieses schönsten aller Stadtteile nie jemand annimmt, keiner dort mag das alte konservieren.
Im guten alten Citroen AX begaben wir uns auf eine rund 700 Kilometer lange Odyssee über deutsche Autobahnen (Jehova!), ein kleiner Roadtrip. Es gibt nicht viel zu erzählen, was nicht schon dutzendfach erzählt wurde. Staus in der Sommerhitze, die Angst, dass der Wagen überhitzt, überteuerte Raststätten und die grausame Erkenntnis, dass all die lahmen Klischees über holländische Wohnwägen, die jahrelang in der Spaßsendung „7 Tage, 7 Köpfe“ breitgetreten wurden, tatsächlich wahr sind (wodurch die Sendung ja posthum noch unlustiger wird, da ja nicht einmal Witze erzählt wurden, sondern bloß Zustandsbeschreibungen, was ich damals natürlich nicht wusste (aber profilaktisch trotzdem nicht gelacht habe)).
Da wir schon um 6 Uhr morgens losgefahren sind und dementsprechend früh (17 Uhr) bei meiner Mutter aufschlugen (festgebrannter Bundeswehrsprech), unternahmen wir zu abendlicher Stunde noch einen kleinen Spaziergang an das nahe gelegene Dummersdorfer Ufer, welches Gott sei Dank aber unverständlicherweise nur selten von Menschen angesteuert wird. Die Gelegenheit nutze ich glatt, um meinen frischen Vimeo-Account vorzustellen, da ich festgestellt habe, dass man die Videos auch bei wordpress.com einbinden kann. Vimeo ist qualitätsmäßig youtube in gut, nutzt aber trotzdem keiner. Wie auch immer, die Trave, die in echt viel kurviger, natürlicher und unbegradigter ist, als es hier aussieht:
Schön ist es dort, und gleichzeitig faszinierend, dass das derselbe Fluss ist, an dem man auf der A1 zwischen Hamburg und Lübeck vorbeifährt und dieser dort nicht mehr ist als ein kleiner Bach (und dieser später noch viel breiter in die Ostsee mündet).
Der Weg zwischen der Trave und unserem Zuhause ist übrigens auch sehr schön, ein Naturschutzgebiet mit saftigen Wiesen, idyllischen Wegen, weiten Feldern und naja, einem alten, stillgelegtem Kohlekraftwerk.
Nach 11 Stunden Fahrt und 2 Stunden Spaziergang dann doch müde, verbrachten wir eine Nacht, an deren Ende ich merkte, dass ich mir aufgrund der Zugluft (Stau, Schweiss, Fenster runter, es geht weiter, aber Fenster nicht wieder hoch) wohl übel was eingefangen habe. Über den Tag ungefähr 5 Packungen Taschentücher verbrauchend, wurde es Zeit, meinen Bruder, seine Partnerin sowie die inzwischen zu Riesen und Videospielexperten herangewachsenen Neffen zum Besuch zu empfangen. Danach ging es noch auf die Travemünder Woche, die ihren Abschlusstag hatte.
Die Travemünder Woche war schon immer der eher kleine Bruder der Kieler Woche, konnte sich jedoch über die Jahre mit einem Programm jenseits der Regatten, für die sich sowieso mal überhaupt niemand interessiert außer Rentnern mit Pullis, die über die Schultern gebunden sind und Kapitänsmützen, die sie stilsicher als Touristen aus Süddeutschland erkenntlich machen, behaupten (das Wort behaupten bezieht sich auf den ersten Teil des Satzes, welcher zugegebenermaßen schon eine Weile her ist).
Jedenfalls: konnte. Inzwischen ist die TraWo nur noch ein Schatten ihrer Selbst, eine Aneinanderreihung langweiliger Würstchenbuden und unvermeidbarer Salsa-Bars, und es gibt nicht mal mehr die große Bühne, auf der semi-bekannte Bands für lau am Strand spielen (irgendein Musikvideo wurde bei dieser Gelegenheit mal gedreht, war das jetzt Xavier Naidoo, die Söhne Mannheims oder Absolute Beginner? Ich find’s einfach nicht – und ich habe noch irgendwo eine Aufnahme eines Wir sind Helden-Auftritts, kurz bevor Guten Tag rauskam – so die Liga war das ungefähr). Ein Ergebnis sich jedes Jahr beschwerender Anwohner, dass das alles ja viel zu laut ist und Spaß verboten gehört. Tavemünde ist traditionell stark überaltert.
Dort zu sein ist trotzdem immer wieder schön.
Jedoch, mir ging es immer schlechter und auch diese Nacht war an Schlaf nicht viel zu denken. Die Nacht begann mit einem ekligen Husten, der nicht wegging, aber nebenher hörten wir, wer hätte das nun wieder gedacht, die obligatorischen drei Fragezeichen. In der Jubiläumsfolge 100 verschlägt es die drei Detektive auf die geheimnisvolle Insel Macatau. Leider ahnten die Produzenten nichts von eventuellen Fieberträumen und so ging das Abenteuer nach Abschluss für mich eine ganze Weile weiter und weiter und weiter, ich erlebte auf der Insel lange nach Ende noch eigene haarsträubende Situationen und die Dämonen in meinem Kopf wollten mich nicht ziehen lassen. Irgendwann gelang es mir doch, wieder richtig wach zu werden, was ich nicht zuletzt einem ekligen Sodbrennen zu verdanken hatte. Und aufgewacht bin ich, Glückwunsch, mit einer sich anbahnenden Bindehautentzündung, Teil 2 (Teil 1). Diesmal jedoch das andere Auge. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass ich bei Ausbruch des vollen Bindehautentzündungsprogramms nicht mehr würde fahren können und wir die nächsten 2 Wochen gestrandet wären (was DIESMAL sogar ein halbwegs passender Begriff wäre). Also fassten wir schweren Herzens den Beschluss, noch an diesem Tag die Heimreise anzutreten (nach einem Besuch meiner Schwester, die ja nun auch zum ersten Mal geworfen hatte).
Nach nur einem ganzen Tag in Lübeck nochmal ganz Deutschland auf der Autobahn durchqueren zu dürfen ist nicht dass, was wir uns unter Erholung vorstellten, aber so sollte es sein. And now we’re singing Sweet Home Alabame all summer long.
Du triffst unsere Reise gut. Aber wo ist unser leerer Tank hingefahren? Stehen geblieben, bevor du es ergänzen konntest?
Oder war das aus Nettigkeit, damit die Freundin auch noch ihren Senf dazu geben kann, um so den Eindruck zu erwecken ne Ahnung von dem zu haben, was sie schreibt?
Vielleicht ja, vielleicht nein, aber ist ja wurscht. Ich ergänz hier jetzt einfach mal:
Auf der Heimfahrt, die übrigens zwei h weniger Zeit als die Hinfahrt kostete, war plötzlich der Tank leer und die Anzeige leuchtete entsprechend rot auf. Wir beide, wie vom Blitz getroffen, gucken hoch und uns dann an.
Ich werd voll unruhig, Basti aber voll cool, fährt weiter den Berg rauf, lässt sich auch nicht von dem überkorrekten Fahrschulauto vor uns aus der Ruhe bringen, obwohl der immer noch langsamer zu fahren scheint. Ich war auf jeden Fall schon am Fluchen, Basti: „Passt schon, wird schon…“
Bewunderung oh Bewunderung.
Seine Ruhe wurde aber belohnt, denn – siehe da – die herbei gesehnte Tankstelle winkt uns hinter der Kurve mit ihren blauen Lichtern zu und bringt uns der Heimat wieder näher.
Hab uns schon an der Straßenseite stehen und auf den ADAC warten sehen…
Na ja, ging ja noch mal gut.
Trotzdem erwähnenswert :- P
Ich würde ja auch mal gerne wieder in die Heimat, aber nein, meine Eltern müssen mich ja in der einzigen Zeit, die ich hätte besuchen kommen…
Naja, Weihnachten ist ja auch schon wieder bald!
Das ist echt ärgerlich…
Flucht aus einem Kurheilbad wegen Krankheit…(lol) Ich glaube, die Luft dort unten bekommt dir nicht. War jedenfalls schön, dich mal wieder gesehen zu haben!
Gruss
Du bist Onkel geworden. LOL
Immer mal wieder. LOL
Wie oft den schon ?
Drei mal. Und alles wartet darauf, das du Vater wirst. LOL!
Ich will dann aber die Namen für die kleinen Bastis aussuchen.
Dann heissen die am Ende noch Mudkipz oder Fuck yeah, Seaking oder so. Nee, lieber nicht.
Wär dir etwa Pedobear lieber ?
Ich dachte eher an Folgende Namen:
Junge:
Egidius , Blasius , Winfried , Hartwig , Adelbert , Bertram
Mädchen:
Martha , Berta , Marga , Elise , Brunhilde , Olga
Sind bis jetzt meine Favoriten. Aber wenn du die Kinder Mandy , Jimmy , Kevin , Chantalle , Justin oder Sandy nennen willst , nur zu…
Da ich ja ausgebrütet (nicht geworfen) habe, möchte ich nur anmerken, dass Basti seit 10 Monaten 3facher Onkel ist 😉