Eben noch ein Kommentar, jetzt schon ein eigener Beitrag:
Und wenn ich höre, “Nur Computer”, frage ich mich, was für eine Vorstellung manche Leute von denjenigen haben, die am Computer sitzen. Ich glaube, viele denken, man sitzt halt vor dem Computer und starrt einen leeren Bildschirm an. Computer als Selbstzweck. Aber kein Mensch sagt als Hobby “Computer”, es sei denn, er beschäftigt sich mit der Technik. Aber es heisst eben auch: lesen, schreiben, spielen, sich bilden, sich Gedanken machen, kommunizieren, denken, agieren, reagieren, kreativ sein, unkreativ sein, lachen, sich einen runterholen, faulenzen, arbeiten, zeichnen, Bilder von der letzten Wanderung hochladen, Filme ansehen, Filme machen, Musik hören, Musik machen, politische Arbeit, sehen, was in Tibet geschieht, anderen Leuten erzählen, was in Tibet geschieht, dichten, programmieren, rechnen, Finanzen regeln, kritisieren, zustimmen… und eben nicht: “Nur Computer” Aber das nur am Rande.
Andere arbeiten den ganzen Tag und lassen sich abends von RTL sagen, was sie wichtig zu finden haben. Ganz ehrlich, man kann nicht jeden Abend weg gehen, man möchte auch nicht immer ein Buch lesen, und bevor ich mich vor die Glotze hocke und mich berieseln lasse, sitze ich lieber vor dem PC und interagiere und beriesellasse mich gleichzeitig.
Könnte ein Generationenproblem sein. Mein Vater würde wohl dasselbe sagen, einfach weil für ihn der Computer einen Kasten mit Bildschirm darstellt, dessen Möglichkeiten ihm nur bruchstückhaft bewusst sind. Wenn ich ihm dann aber mal erzähle, was ich damit alles machen kann, dann staunt er. Deshalb lässt er solche Sprüche á la „nur Computer“ auch sein.
Ich denke auch das ist ein Generationsproblem. Wenn mich Menschen jenseits der 60 (ja, ist wirklich traurig!) fragen, was ich denn so beruflich mache, dann ist das einfachste meist zu sagen „Was mit Computern…“ – schon steckt man in der Schublade und hat seinen Frieden. 🙂
Dass der Rechner dabei ein Werkzeug wie jedes andere auch ist, wird immer leicht übersehen. Kommt halt immer drauf an, was man draus macht.
Ich hoffe, ich bin im Alter mal aufgeschlossener wenn es um neue Technik geht.
@ Paul
Lass den Varer staunen, schon sein Vater hat über ihn gestaunt. Sehe ich auch nicht als Generationsproblem sondern Generationsnormalität. Jeder gewöhnt sich halt an die Dinge mit denen er aufwächst. Jenseits der 30 lässt die Begeisterung für neues schlagartig nach. Muss wohl einen biologischen Sinn machen (Kindererziehung Wertevermittlung etc.).
Im Endeffekt endet es aber doch bei den meisten wieder mit bloggen und youtube. Kommunikation ist unpersönlich mit dem Ding, egal was ihr sagt. Was man KANN und was man MACHT ist oft weit auseinander.